Lenas Schreiben an das Gericht

...wegen der Unmöglichkeit ohne KV Sozialstunden abzuleisten:

Lena R.
Aktenzeichen: XXX

Betreff: 150 Sozialstunden gemeinnütziger Arbeit

Sehr geehrte Frau Richterin Dr. Brunkow,

hiermit möchte ich Sie darüber informieren, dass mein Jobcenter in Bad Oldesloe mir weiterhin die Existenz verweigert und überlässt mich voll meinem Schiksal. So stehe ich nach wie vor ohne festen Wohnsitz, ohne Krankenversicherung und ohne Mittel zum Leben da, bin froh noch nicht gestorben zu sein und danke allen guten Menschen, die nicht weggeschaut haben und mir geholfen haben, zu überleben.
Ich hätte die Sozialstunden in einem Heim für alte und pflegebedürftige Menschen abgeleistet, jedoch weiss ich nicht, wie ich als Mensch ohne festen Wohnsitz, ohne Mittel zum Leben und ohne Krankenversicherung es machen soll. Ich nahm den Kontakt zu Gerichtshilfe Herr Schlemp auf und erklärte ihm meine Lage, bat ihn beim Jobcenter darauf einzuwirken, dass ich mir zustehenden Leistungen bekomme. Jedoch war er selbst ratlos und sagte mir- er kann mir leider nicht helfen. 
Ich lege den Nachweis über meine Wohnungslosigkeit, über die Versagung vom Jobcenter und den Brief von der Krankenkasse bei, in dem es steht, dass die Beiträge nicht mehr überwiesen werden. Wenn diese Nachweise Ihnen nicht ausreichend sind, um mir zu glauben, dass ich komplett ohne Existenz dastehe, sagen Sie bitte Bescheid, welche anderen Nachweise Sie noch sehen wollen. 
Ihre Antwort können Sie auf die Adresse vom Vorsitzenden des Vereins «Hartz-IV Betroffene e. V.» Jürgen Weber schicken. Dort bin ich postalisch erreichbar:

Lena R.
[Korrespondenzadresse über eine Hilfsstelle]


Noch bitte ich Sie mir das Urteil zu schicken, wofür genau Sie mich verurteilt haben. In dem zugesandten Beschluss an meine Anwältin steht nichts darüber.
Ausserdem hätte ich gerne erfahren, was aus meiner Strafanzeige gegen den Leiter für Leistungsabteilung im Jobcenter Bad Oldesloe Herr Reiners geworden ist? Bei meiner letzten Nachfrage im April letzten Jahres bekam ich die Antwort: «Die Ermittlungen dauern noch an». Hier ist der Aktenzeichen: A7 759Js 6941/15.
Zum Abschluss möchte ich etwas sagen. Durch diesen Prozess, den Sie gegen mich gemacht haben, ist nicht nur mein Vertrauen in die Sozialbehörden für den Rest des Lebens verletzt, sondern auch in alle gerichtlichen Institutionen und deren Richter. Zudem bestätigte es mir, dass die schreckliche Vergangenheit sich definitiv wiederholen kann, ein Massenverbrechen gegen das Volk. Zwar diesmal in einer anderen Form und gegen andere Gruppen der Bevölkerung, als es damals war, keine Geschichte verläuft identisch, aber im desselben Ausmasse und mit desselben Herzlosigkeit und Brutalität. Als ich erleben musste, wie die Polizisten mich gnadenlos aus dem Jobcenter rausgeworfen haben, ohne hören zu wollen, wie viele Tage mich das Jobcenter schon ohne Essen sitzen lässt, hoffte ich in ein gesinntes Sozialgericht. Als mich der Richter am Sozialgericht weiterhin hungern liess und dem Jobcenter voll Rückendeckung leistete, hoffte ich in die Presse. Als ich mit einem Plakat vor dem Jobcenter demonstrierte und die regionale Presse mich angesprochen hat und ein paar Tage später einen Artikel über meinen Protest rausgebracht hat, war ich erschüttert, wie sie für die Propaganda gegen uns arbeitslosen Menschen sorgen. Und als ich von den Jobcenter-Mitarbeitern kriminalisiert wurde, um mich einzuschüchtern, hoffte ich noch auf einen Freispruch vom Richter am Strafgericht und wenigstens auf einen Freispruch in den 2. Instanz bei Ihnen, da ich nichts verbrochen habe. Jedoch auch hier nahmen Sie als Richterin die Jobcenter-Mitarbeiter in Schutz, die mich in den Tod schickten und mich, eine wütende und verzweifelte Frau, veruteilten zu 150 Sozialstunden gemeinnütziger Arbeit, ohne zu sagen, wie ich das komplett ohne Existenz machen soll.
So wird es mich nicht mehr wundern, wenn Sie mich eines Tages dafür noch ins Gefängnis stecken werden, aber davor habe ich keine Angst. Die schlimmsten Befürchtungen, die Wohnung zu verlieren und komplett ohne Existenz dazustehen sind bereits eingetreten.
Und nun möge ich einen neuen Prozess gegen mich riskieren, aber: Hartz-IV System ist ein Verbrechen gegen das Volk und alle, die in irgendeiner Form dazu beitragen, dass es weiter besteht, sind die Beteiligten!!

Mit freundlichen Grüßen,

Lena R.   


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